Jahresausflug 2013 – Burg Waldenstein

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Am Samstag, den 26. Oktober 2013 haben sich 7 Hoizer bei Sloggi eingefunden. Es war geplant, dass wir uns dort treffen und gleich danach loslaufen. Wir waren nicht schlecht überrascht, als wir dort schon mit vielen Leckereien empfangen wurden. Entspechend verzögerte sich der geplante Abmarsch natürlich. Es waren mache Sprüche zu vernehmen: „Wieso sollen wir denn ausgerechnet jetzt wandern, hier ist es doch wunderschön. Lasst uns doch hierbleiben!“ oder „Hey Sloggi, können wir den Grill anwerfen?“.

Kurz vor dem Abmarsch stand noch ein Jägiautomat bereit. Um diesen versammelten wir uns und jeder verstaute eine Hand voll Jägis in seinem Marschgepäck (es machte für mich den Eindruck, wie bei der Munitionsausgabe bei der Bundeswehr – aufmunitionieren!). Nachdem wir uns bei der netten Gastgeberfamilie Schrogel verabschiedet hatten, kamen wir gerade mal 50 Meter weit. Wir trafen den Piper, der gerade dabei war seine Hecke zu schneiden. Nach unserem Eindruck geschah das mit mäßigem Erfolg, somit versorgten wir den Piper noch mit guten Ratschlägen und tranken zum Abschied mit ihm einen Jägi.

Jetzt endlich hatten wir es geschafft, die Gemarkung Plüderhausen zu verlassen. Der Weg führte uns zur Gaststätte Bärenhof (Bärensepp). Die dortige Sonnenterasse zog uns magisch an (wie das Licht die Motten). Es blieb dort natürlich nicht bei einer Runde. Manche der Hoizer waren so energiegeladen, dass sie die Spielgeräte der Kinder testeten. Währenddessen verging die Zeit wie im Flug. Planmäßig sollten wir uns zu dieser Zeit schon kurz vor Eselshalen befinden.

Es war geplant, mit den beiden fußlahmen Hoizer (Marci und Reiner) zusammenzutreffen, die mit dem Bus bis zur Gaststätte Sonne in Eselshalden gefahren sind. Wir vergewisserten uns telefonisch nach deren Wohlbefinden und vertrösteten diese, dass sich unsere Ankunft bei ihnen noch etwas verzögern werde. Nachdem wir die Gewissheit hatten, dass für die beiden fußlahmen Hoizer gut gesorgt wurde, bestellten wir die letzte Runde Bier beim Bärensepp. Kurz vor dem zähen Anstieg stärkten wir uns an der Furt des Bärenbachs nochmals mit Jägi.

Nun machten wir uns gestärkt an den Aufstieg nach Eselshalden. Dieser war sehr beschwerlich! Unser frisch am Knie operieter Dani hatte mit dem Aufstieg keine Schwierigkeiten, denn er hatte sein Terminatorbein angeschnallt und war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten. Nachdem es uns gelang, ihn wieder einzufangen, konnten wir ihn zu einer kleinen Rast festhalten. Wir erleichterten unser Gepäck von dem mitgeschleppten Ballast (hauptsächlich Jägi und Bier). Selbstverständlich erkundigten wir uns (sorge-)voll nochmals telefonisch nach dem Wohlbefinden unserer fußlahmen Hoizer. Denen schien es dort oben in Eselshalden ganz gut zu gehen. Wir waren von dieser guten Nachricht so abgelenkt, dass uns der Dani wieder entwischte. Wir hatten Mühe, ihn kurz vor Eselshalden wieder zu erblicken. Er lieferte sich gerade mit einem Wandererehepaar einen Wettlauf zu einem schönen Rastplatz. Mit vereinten Stimmen konnten wir ihn von der bevorstehenden Auseinandersetzung mit dem armen Wandererehepaar abhalten. Wir waren froh, dass der Dani wieder bei uns war. Ganz gelöst und entspannt rasteten auf einem Holzstapel. Dem Dani ging es ganz anders, er war total angespannt und ruhelos. Er murrte vor sich hin und starrte unentwegt neidisch in Richtung Rastplatz zu dem Wandererehepaar.

Jetzt waren es nur noch wenige Meter bis zur Gaststätte Sonne in Eselshalden. Wir trafen endlich auf unsere beiden fußlahmen Hoizer. Die stahlten uns mit glücklichen Gesichtern an. Wir bedankten uns bei den Wirtsleuten, dass diese unseren beiden Hoizer so gut versorgt haben und bestellten Getränke. Die Sonnenterasse war so gemütlich, dass eine weitere Runde Bier folgte. Der Wirt brachte uns noch einen leckeren 30 Jahre alten Schnaps und manche genossen die leckeren bereitgestellen Backwaren.  Wir hatten Mühe, uns von dort zu lösen. Am Ortsrand von Eselshalden erblickten wir einen seltsamen Trödelstand. Ein Mädchen drückte uns Flyer in die Hände. Wir waren gerade dabei, den Sinn des Trödelmarkts zu erahnen und die Zettel zu lesen. In diesem Moment kam die Mutter des Mächens um die Ecke. Die Inge erzählte uns, dass sie Ihr Mann vor drei Jahren verlassen hat und sie nun ihren entbehrlichen Hausrat und diverse Landmaschinen verkaufen müsse (manche Hoizer munkelten, dass sie ihr Ehemann wohl durch den Häcksler verlassen hat).

Sie versorgte uns zum Abschied mit einer Runde Schnaps. Als wir uns auf den weiteren Weg machen wollten, fragte sie noch, wohin wir denn wollen.

Wir antworteten, dass wir zur Burg Waldenstein wandern wollen. Der nun folgende Satz „Oh je, da habt Ihr ja noch eine ganz gewaltige Strecke vor Euch, das sind ja noch mehr als 10 Kilometer!“ trieb dem Reiseleiter die Zornesröte ins Gesicht. Durch diesen kleinen harmlos wirkenden Satz war die Moral der Truppe plötzlich auf einen Tiefpunkt gesunken, denn er hatte den Wanderern kurz davor angekündigt, dass es nur noch ein Katzensprung bis zur Burg Waldenstein wäre.

Die Hoizer begaben sich auf den weiteren Weg. Für den Reiseleiter war es ein seltsames Gefühl. Er fühlte sich wie auf einem Pulverfass, das kurz vor dem Explodieren war. Er vernahm Wortfetzen, die auf eine Meuterei hindeuteten. Er blickte sich oft erschrocken um, ob nicht ein meuternder, nach seinem Leben trachtender Hoizer aus dem Dickicht springen würde. Glücklicherweise waren viele Hoizer in dem Moment mit sich selbst beschäftigt. Viele mussten sich voll darauf konzentrieren, dass sie einigermaßen geradeaus liefen. Andere waren mit Luft holen beschäftigt und brachten somit keine bösartigen Laute über ihre Lippen.

Der Cheesy plapperte pausenlos vor sich hin, dass er noch nie so hinterhältig und oft belogen worden sei. Bei Reiner kam sogar der Jagdinstinkt durch, er begab sich auf die Jagd nach Nahrung. Es war ein Bild für Götter, als er nach einer am Baum hängenden Quitte hechtete.

Diese konnte sich geschickt seinem Zugriff entziehen und der Reiner kam ohne Quitte unter dem Baum zum Erliegen. Nachdem er sich wütend hochgerappelt hatte, bemerkte er, dass er seinen Hut verloren hatte.

Vergeblich versuchte er sich nach diesem zu bücken. Ein weiteres Vorbeugen hätte dazu geführt, dass er abermals auf dem Boden neben dem Hut liegen würde. Er überlegte und kam auf eine erstaunliche Lösung. Er brach einen Ast von dem Baum ab und hob damit seinen Hut auf. Ganz schön clever! Die anderen Hoizer beobachteten dieses Schauspiel und das dabei entstehende Gelächter lenkte glücklicherweise von den Gedanken ab, den Reiseleiter am nächsten Baum aufzuknüpfen. Bei Marci und Reiner saß die Wut auf dem weiteren Weg allerdings noch tief. Ihre Wut entlud sich an einem harmlos am Straßenrand stehenden Leitpfosten und an einem zufällig vorbeikommenden unbeteiligten einheimischen Autofahrer. Um die Moral der Truppe wieder ein wenig zu stärken, machten wir nochmals eine kleine Rast. Der Sloggi und der Cheesy waren des wanderns müde und wollten endlich duschen. Sie tüftelten und entwarfen eine interessante Vorrichtung. Sie ließen sich von einer auf den Boden gestürzten Bierdose ausströmenden Bierfrontäne abkühlen. Wenn kein Wasser zur Stelle ist, duscht man eben mit Bier (na ja, wenn’s schön macht).

Es ging weiter in Richtung der Ausflugsgaststätte Edelmannshof. Der Reiseleiter hatte zwischenzeitlich das Vertrauen von ein paar wenigen Hoizern zurückgewinnen können. Er konnte sie davon überzeugen, an dieser Gastsätte vorbeiwandern zu müssen, damit ein rechtzeitiges Eintreffen auf der Burg Waldenstein gewährleistet sei. Der Oli und der Dani mussten nun für seinen abscheulichenund niederträchtigen Plan herhalten. Sie sperrten mit ihm zusammen den Zugang zur Gaststätte Edelmannshof ab und spornten die durstigen Hoizer zum Weitergehen an (ein trauriger Anblick:

Man stelle sich eine durstige Herde in einer trockenen Wüste vor, die an einem Wasserloch vorbeigetrieben wird. Das ist doch die reinste Tierquälerei!).

Kurz vor Einbruch der Dämmerung sind wir auf der Burg Waldenstein angekommen. Wir wurden freundlich empfangen und ins Burgstüble geführt, wo bereits ein liebevoll gedeckter Tisch und ein knisterndes Kaminfeuer auf uns warteten. Wir tafelten bei Kerzenschein und genossen die schöne Atmosphäre und das leckere Essen. Die Bedienung Sabrina kümmerte sich rührend um uns. Der Abend verging wie im Flug. Der Reiner war von den Strapazen der Wanderung so mitgenommen, dass er keine Kraft mehr hatte, sich eine Zigarette zu drehen. So begab er sich frühzeitig in sein Schlafgemach (für uns war anfangs nicht ganz verständlich, dass er sich das Zimmer links von der Treppe ausgesucht hatte, wir erklärten uns dies dann durch einen Ausfallschritt in die falsche Richtung). Als die anderen Gäste gegangen waren und wir Hoizer unter uns waren, erklang auch ein- oder zweimal die Hoizerhymne. Hiervon angespornt orderten wir dann auch die dazu passenden Runden Jägi. Der Marci machte im Burgstüble ein kleines kräfteschöpfendes Nickerchen. Die Sabrina war entsetzt und fragte, ob wir den Marci denn wieder wachbekommen. Nach kurzer Zeit erwachte der Marci wieder und wir konnten der Sabrina die erfreuliche Nachricht überbringen: „Bitte ein neues Getränk für unseren Marci!“. Die Strapazen der Wanderung zehrten nun auch an den Kräften der noch verbliebenen Hoizer. Somit begaben sich diese kurz nach drei Uhr in die Federn. Die Sabrina geleitet uns noch zu den Zimmern und versicherte sich, dass wir keinen Blödsinn mehr machen.

Am nächsten Morgen stärkten wir uns am Frühstückstisch im Rittersaal.

Der Burgherr Peter wollte uns noch zum Verbleiben bis zum Mittagessen überreden, doch uns zog es wieder in die Heimat. Der Oli beglich die Rechnung und wir nahmen unser Gepäck wieder auf und trotteten durch den Ort Zumhof. Dort haben wir dann einige Hecken gesehen, die richtig geschnitten waren. Der Piper sollte sich davon mal eine Scheibe abschneiden! Piper, so muss eine Hecke aussehen!

In Rudersberg angekommen, dann die Hiobsbotschaft: Wiesel fährt sonntags gar nicht und der Bus fährt nur zweistündlich. Wir lümmelten an der Bushaltestelle in Rudersberg herum, die sich direkt neben einem Grabsteinhändler befand und es schien so, als ob unser Schicksal besiegelt war. Mit letzten Kräften schleppten wir uns zu der Tankstelle in Schlechtbach. An der Tankstelle angekommen, stellten wir fest, dass es schon so weit gekommen war, dass kaum noch jemand Durst hatte. Wir schleppten uns weiter zur Bushaltestelle in Schechtbach. Die neben uns plätschernde Wieslauf brachte die Hoizer auf verschiedene Gedanken. Die eine Fraktion dachte daran, dem Reiseleiter einen Stein umzubinden und ihn in den Fluten zu versenken. Dieser Plan scheiterte glücklicherweise an der zu geringen Tiefe des kleinen Flüsschens. Andere dachten daran, auf Hilfe zu hoffen und bastelten an einer Flaschenpost (S.O.S. help us!). Manch andere suchten an dem Flüsschen nach angeschwemmtem Strandgut und hofften einen Ball zu finden, den man dann mit einem Gesicht bemalen könnte (Tom Hanks und Wilson lassen grüßen).

Kurz bevor eine Austrocknung unserer Körper erfolgte (man stelle sich vor, zehn staubige Skelette an der Bushaltestelle), kam der Bus, der uns nach Schorndorf brachte. Der Tucci, der erstmals bei einem Hoizerausflug dabei war, freute sich in die schützende Obhut seiner Familie zurückzukehren und verabschiedete sich mit den Worten: „Sagt mal Jungs, sind die Ausflüge der Hoizer immer so anstrengend?“.

In Plüderhausen angekommen verließen die anderen Hoizer nahezu wortlos den Bus und trottenen zielstrebig nach Hause. Die letzten vier verbliebenen Hoizer begaben sich zum Abschluss des Ausflugs noch in den Club Lions. Dort kam wieder eine bösartige Stimmung auf. Der Cheesy und der Dani setzen einen Vertrag auf, wonach der Reiseleiter unwiderruflich seinen Rücktritt erklären solle. Glücklicherweise stießen der Mattratz und die Manuela zu uns. Mit deren Hilfe war es glücklicherweise möglich, die beiden davon abzubringen, die Unterschrift unter Gewalteinwirkung zu erzwingen.

Nachdem dieser vertragliche Rücktritt nicht zustande kam, kann es evtl.sein,
dass wir mal wieder einen kleinen Ausflug (light) unternehmen können.

Es grüßt der Reiseleiter Andy